Beitragsbild skurrile Geschäfte: Geschäftsmann mit Kürbiskopf sitzt in Büro

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9 skurrile Geschäfte: Von Betrug bis zu Blutgeld

Halloween und Allerheiligen stehen vor der Tür! Während wir uns auf die Feiertage und Gruselfilme einstimmen, werfen wir doch noch einen besonderen Blick auf die dunklen Seiten der Geschäftswelt. Hier gibt es zwar keine paranormalen Geistergeschichten, dafür aber skurrile Geschäfte, schräge Betrüger und natürlich ein bisschen Blut.

Normalerweise hoffen wir ja, dass Sie sich durch unsere Beiträge inspirieren lassen. Doch bei diesen Geschäftspraktiken hoffen wir, dass Sie sich nichts abschauen können. Schnappen Sie sich eine Tasse heißen Kaffee (oder vielleicht gleich etwas Stärkeres) und lassen Sie sich von diesen absurden Geschichten der Geschäftswelt unterhalten.

Skurriles Geschäft: verschundene Gewinne, Investment Betrug, Foto von Wallstreet

1. Die Geschichte der verschwundenen Gewinne

Bernie Madoff und sein berühmtes Jonglieren mit den Geldern seiner Investoren. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Magier, der den Geldbeutel der Reichen und Berühmten wie ein neuerlicher Houdini verschwinden lässt – nur dass dies hier keine Show ist.

Bernie Madoff war ein US-amerikanischer Finanzier, der wegen eines der größten Anlagebetrugsfälle in der Geschichte Bekanntheit erlangte. Er führte über viele Jahre hinweg einen massiven Betrug, der Investoren um Milliarden betrog. Investiert hatten Wohltätigkeitsorganisationen, Pensionsfonds, Finanzinstitutionen und sogar internationale Banken und Einzelpersonen. Bekannte Opfer von Bernie waren unter anderem Steven Spielberg, Zsa Zsa Gabor und Kevin Bacon.

Madoff gründete die Bernard L. Madoff Investment Securities LLC, eine sehr angesehene Investmentfirma, die hauptsächlich für Hedgefonds tätig war. Über Jahre hinweg versprach Madoff seinen Investoren konstante und hohe Renditen. Bernie gab vor, Wertpapiere zu kaufen, tätigte aber keine echten Investitionen. Er nutzte stattdessen das Geld neuer Investoren, um Auszahlungen an frühere Investoren zu leisten. Ein Ponzi-Scheme, wie es im Buche steht. Das Geschäftsmodell funktionierte für ihn fast zwei Jahrzehnte lang.

Als die Finanzkrise 2008 aber dazwischen kam, flog der Betrug auf, denn viele Investoren wollten große Summen aus ihren Konten abziehen. Madoffs Kartenhaus brach ein und er wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt. Der Fall ging in die Geschichte ein und zeigte die Schwächen im Aufsichtssystem auf und führte zu Überarbeitungen der Regulierungen am Finanzmarkt.

Skurriles Geschäft: Bild von Eiffelturm, der angeblich verkauft werden sollte

2. Der Mann, der den Eiffelturm verkaufte.

Wir schreiben das Jahr 1925. Ein Österreicher, namens Viktor Lustig, sitzt wohl bei einem Kaffee und Croissant, als er einen interessanten Artikel in der Zeitung liest. Der berühmte Eiffelturm sei in einem desolaten Zustand. Was sie dazu wissen müssen? Diese heute ikonische Anhäufung an Eisen war vielen Parisern ein Dorn im Auge. Die Instandhaltung ließ man daher ein wenig schleifen. Die Idee des Abrisses kam in dieser Zeit wieder auf. Lustig sah die Chance seines Lebens.

Lustig gab sich als Beamter aus und fälschte eine Ausschreibung, in der er den Eiffelturm zum Verkauf anbot. Seine Masche war genial. Er lud sechs bekannte Pariser Schrotthändler in ein prestigeträchtiges Hotel ein. Er erklärte ihnen, dass der Turm abgerissen wird und nun 7000 Tonnen Eisen zum Verkauf stünden. Aufgrund der zu erwartenden öffentlichen Diskussion wolle er die Gespräche deshalb geheim führen und erwarte Gebote am nächsten Tag.

Lustig hatte bereits einen Favorit unter den Schrotthändlern gefunden, einen unsicheren Mann namens Andre Poisson. Damit seine Frau keinen Verdacht schöpfte, traf er sich erneut mit Poisson. Beim Treffen sprach Lustig über seinen schlechten Verdienst als Beamter und deutete an, dass er sein Gehalt gerne verbessern wolle, vulgo das Bezahlen von Schmiergeld an. Herr Poisson, der mit korrupten Staatsangestellten bestens vertraut war, war nun von der Authentizität von Lustig und dessen Angebot überzeugt.

Am Ende schloss Lustig einen Kaufvertrag mit Poisson ab. Nachdem der Deal abgeschlossen war, verschwand Lustig und tauchte in Wien unter. Poisson, der schließlich erkannte, dass er hereingelegt worden war, schämte sich zu sehr, um die Polizei einzuschalten. Da Lustig nichts von seinem Schwindel in den Zeitungen las, entschloss er sich zurückzukehren und erneut den Eiffelturm zu verkaufen. Der zweite Käufer wurde misstrauisch und wandte sich an die Polizei. Lustig ergriff die Flucht in die Vereinigten Staaten. Seine Abenteuer um den Eiffelturm machten ihn zu einer Legende – einen Hochstapler wie ihn wird man so schnell nicht vergessen!

Halloweenspecial skurilles Geschäft: Beispielbild von einem Hotel um 1900

3. Eine mörderische Geschäftsidee

Wir befinden uns im düsteren Chicago des späten 19. Jahrhunderts, inmitten der Weltausstellung 1893. Herman Webster Mudget, besser bekannt als H. H. Holmes, schuf sich hier ein Hotel, das als “Holmes’ Castle” in die Geschichte eingehen wird. Eines müssen wir gleich vorweg nehmen, hier handelt es sich nicht um die Geschichte eines erfolgreichen Hoteliers.

Holmes arbeitete 1886 nach seinem Medizinstudium als Arzt und Apotheker in Chicago. Er war zweimal verheiratet und hatte eine Tochter. Klingt nach einem unauffälligen Werdegang eines unauffälligen Arztes. 1891 begann aber der perfide Horror von Holmes. Durch Betrügereien brachte er es zu einem beachtlichen Vermögen und begann seinen Werdegang als mörderischer Hotelier.

Holmes betrieb ein scheinbar normales Hotel, doch in Wirklichkeit handelte es sich hier um eine tödliche Falle, in der der Wahnsinn regierte. Das Gebäude baute er als ein komplexes Labyrinth mit gemeinen Räumen, Gängen, Falltüren und Täuschungen, um seinen schrecklichen Taten nachzugehen. Das Hotel, dass er passend zur Weltausstellung “World’s Fair Hotel” nannte, war so modifiziert, dass es ihm perfekte Bedingungen für Morde und sogar medizinische Experimente schuf und er ungestört die Leichen zerstückeln und entsorgen konnte. Holmes ging gleichermaßen bestialisch und raffiniert vor, um im Geheimen in seinem grausigen Laboratorium des Todes ungestört zu morden.

Verhaftet wurde er allerdings in Boston, als man in seinem Haus in Toronto zwei Kinderleichen und weitere Knochen und Zähne im Kamin fand. Er gestand noch weitere 27 Morde und gab an, vom Teufel besessen zu sein. Zahlreiche angeblich Ermordete waren aber noch am Leben. Ob er sich einen Spaß aus der Justiz machte oder den Verstand verlor, bleibt ungewiss. Definitiv konnte man sieben Opfer seines Hotels identifizieren. Die Dunkelziffer aller Morde von Holmes ist aber gewiss höher. Er wurde verurteilt und hingerichtet.

Skurriles Geschäft Halloweenspecial: Blutprobe Untersuchung im Labor

4. Blutige Geschäfte

Wir machen einen Sprung in das 21. Jahrhundert und befinden uns im Epizentrum von Innovation und Technologie, dem Silicon Valley. Eine junge Unternehmerin namens Elizabeth Holmes will die Welt der Medizin revolutionieren. Die Firma Theranos, zusammengesetzt aus “Therapy” und “Diagnose”, machte ein großartiges Versprechen: mit nur einem Tröpfchen Blut will sie Hunderte von Tests durchführen. Doch was zunächst als medizinische Innovation gepriesen wurde, entpuppte sich als bittere Enttäuschung.

Wir beginnen im Jahr 2003, als Elizabeth ihr Unternehmen gründete. Sie wollte Bluttests effizienter gestalten und für alle zugänglich machen. Das gesamte Gesundheitswesen würde so revolutioniert werden. Stellen sie sich vor, jeder kann in eine Apotheke gehen, sich nur einen Tropfen Blut abnehmen lassen und bekommt innerhalb weniger Minuten Hunderte Testergebnisse. Das alles soll durch das neue innovative Blutanalysegerät namens “Edison” gelingen.

Holmes war das Gesicht des Unternehmens und wurde für ihre Vision und ihre Ambitionen gelobt. Ihr Auftreten, der schwarze Rollkragenpullover und die tiefe Stimme, erinnerte an berühmte Vorbilder wie Steve Jobs. Sie führte Theranos auf dem Höhepunkt zu einer Bewertung von 9 Milliarden Dollar. Investiert haben unter anderem der renommierte Risikokapitalgeber Tim Draper (frühere Investitionen Skype, Tesla, Hotmail), der Medienmogul Rupert Murdoch, Betsy DeVos (ehemalige US-Bildungsministerin aus wohlhabender Familie) und Larry Ellison (Mitbegründer und CEO von Oracle). Elizabeth Holmes war damit die jüngsten Selfmade-Milliardärin.

Allerdings begannen Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Theranos und den Behauptungen des Unternehmens aufzukommen. Simple Tests auf dem Edison Gerät funktionierten einfach nicht oder führten falsche Ergebnisse. Stellen Sie sich vor, Sie werden plötzlich mit Krebs diagnostiziert, nur um bei der Untersuchung beim Arzt zu erfahren, dass das nur ein falsches Testergebnis war. Noch schlimmer: stellen Sie sich vor, Sie bekommen ein falsch negatives Testergebnis und der Krebs breitet sich in aller Seelenruhe aus, ohne das Sie eine Behandlung anfangen. Sie fragen sich, wie so etwas jahrelang unbemerkt blieb?

Die Unternehmerin behalf sich einfach mit ein paar “Notlügen” und Vertuschungen. Sie wertete Tests auf herkömmlichen Geräten (die funktionierten) heimlich aus. Die Aufsichtsbehörde trickste sie mit einem gefälschten Test aus. Das Charisma der jungen Damen trug ebenfalls erheblich dazu bei, dass der Betrug niemandem auffiel. Positiven Einfluss hatten wohl auch die sehr strengen Geheimhaltungsverträge der Mitarbeiter, denen angeblich sogar untersagt war, überhaupt über ihre Arbeit zu sprechen.

Das Blatt begann sich erst 2015 zu wenden. Durch Medienberichte und Whistleblower wurden die Tests, ihre Genauigkeit und die Fähigkeiten des Edison-Gerätes in Frage gestellt. Es begannen erste Untersuchungen und die Situation eskalierte schnell. Die Theranos Technologie entsprach nicht den Anforderungen, der Betrug flog auf. 2018 wurde Elizabeth von der Börsenaufsichtsbehörde wegen Betrugs angeklagt, 2021 begann ihr Prozess, 2022 wurde sie zu 11 Jahren Haft verurteilt, sie ging in Berufung. Am 30. Mai 2023 trat sie ihre Strafe an.

Die Geschichte von Theranos und Elizabeth Holmes steht als ein trauriges Beispiel für den Aufstieg und Fall eines Unternehmens sowie als Warnung vor den Gefahren von übermäßigem Vertrauen in Technologie, die nicht ausreichend getestet oder validiert wurde.

Halloweenspecial skurrile Geschäfte: Hochstapler, falscher Rockefeller Besipielbild

5. Der falsche Rockefeller: Hoch gestapelt - tief gefallen

Wir schreiben das Jahr 1967 als Christophe Thierry Daniel Rocancourt in Frankreich das Licht der Welt erblickte. Als Sohn einer Teilzeit Prostituierten und eines Alkoholikers landete er mit nur 5 Jahren im Waisenhaus. Vielleicht trug seine Kindheit dazu bei, dass der erwachsene Christophe jemand ganz anderes sein wollte, Hauptsache nicht mehr er. Sein erster großer Schwindel war es, in Paris eine Urkunde einer Immobilie, die ihm nicht gehörte, zu fälschen und diese für 1,4 Milliarden zu verkaufen. Christophe zog es in die Vereinigten Staaten zu den Glanzlichtern Hollywoods und den Wolkenkratzern New Yorks.

Unter dem Schleier gefälschter Verbindungen und unwahren Behauptungen schwebte er durch die Welt der High Society und des Glamours der 90er, nur um in einem Netzwerk aus Lügen und Betrug gefangen zu werden. Rocancourt nutzte Dutzende Identitäten und schaffte es dadurch, angeblich 40 Millionen Dollar zu ergaunern.

In L.A. fing seine Karrier an. Er gab sich als Filmproduzent, Boxweltmeister, Risikokapitalist, unehelicher Sohn von Sophia Lauren oder Neffe von Oscar de la Renta oder Dino De Laurentiis zu sein. Er lebte zeitweise mit Mickey Rourke zusammen, überzeugte Jean-Claude Van Damme in seinen Film zu investieren und wollte mit Jermaine Jackson (Broder von Michael Jackson) eine Duftlinie entwickeln. Er heiratet ein Playmate und betrügt es mit einem anderen Playmate. Letzterem erzählte er, er sei französischer Adel und Sohn einer Gräfin.

Als aber verschiedene Gläubiger auf Rückzahlungen drängten, verlegte er seine Geschäfte nach Italien, Südfrankreich und schließlich New York. Er gab sich als Rockefeller aus und verzeichnete in dieser Zeit seine größten Erfolge. Er wurde 2000 in den Hamptons festgenommen, als er seine Hotelrechnung nicht zahlte. Seine Betrügereien, die seine angebliche Verbindung zur Rockefeller-Familie ausnutzten, wurden zu einem medialen Spektakel. Nach Kaution kam er aber frei und verschwand nach Kanada.

Dort versuchte er erneut eine neue Identität aufzubauen und gab sich als Grand-Prix Fahrer Michael van Hoven aus. Auch dort wurde er wegen Betrugs angeklagt und schließlich nach New York ausgeliefert. Hier bekannte sich das angebliche Rockefeller Familienmitglied zu 19 Fällen von Diebstahl, schwerem Diebstahl, Schmuggel, Bestechung, Meineid und Betrug für schuldig.

Auch erwähnenswert:

  • In der Schweiz brachte man ihn mit einem Juewelenraub in Verbindung und verbot ihm, wieder einzureisen.
  • Nach seiner Rückkehr in Paris sollte er neben dem Supermodel Naomi Campbell im Film “Bad Love” die Hauptrolle spielen. Die französische Regisseurin Catherine Breillat betrog er aber ebenfalls um 700.000 Euro.
  • 2014 bestach er mit seinem Anwalt und dessen Freundin französische Polizisten, um an echte Pässe und Visa zu kommen. Diese wurden dann zu erhöhten Preisen an illegale Migranten verkauft.
Skurriles Geschäft: künstliche Verknappung und perfide Marketingstrategie, Beispielfoto eines Diamantverlobungsringes

6. Diamanten: Brillanz, Begehrlichkeit und gezielte Beeinflussung

In den Herzen von Liebenden gibt es ein Objekt, das mehr als jedes andere die Vorstellung von Ewigkeit und unvergänglicher Liebe verkörpert – der Diamant. Doch hinter diesem funkelnden Symbol von Luxus und Leidenschaft liegt eine Geschichte von künstlicher Verknappung und geschickter Beeinflussung und ein paar Lügen. Eine Geschichte, in der das Unternehmen De Beers die Wahrnehmung der Gesellschaft manipulierte und das Bild von Diamanten als unverzichtbarem Symbol für Liebe und Status prägte.

In den späten 1800er Jahren entdeckte Cecil Rhodes, der Gründer des Unternehmens De Beers, riesige Diamantenvorkommen in Südafrika. Anstatt den Markt mit Diamanten zu überschwemmen und damit deren Preise zu senken, beschloss De Beers, das genaue Gegenteil zu tun – die Knappheit und den Wert von Diamanten künstlich zu erhöhen. Falls sie bis hierher glaubten, Diamanten wären so selten und besonders, wie uns immer suggeriert wird, müssen wir sie leider enttäuschen. Tatsächlich gibt es noch heute beträchtliche Diamantenvorkommen weltweit.

Die künstliche Verknappung von De Beers ist aber nicht der einzige Trick. Das Unternehmen entwickelte eine der genialsten Marketingstrategie, die heute noch ihresgleichen sucht. Die Wahrnehmung von Diamanten in der Gesellschaft sollte zugunsten des Unternehmens geformt werden.

Man begann mit dem wichtigsten Teil der Kampagne “a diamond is forever” – zu Deutsch “Ein Diamant ist für immer”, der den Gedanken verankerte, dass Diamanten unzerstörbar und für die Ewigkeitkeit sind. Ganz wie der ewige Wert und die Unzerstörbarkeit der Liebe. So kitschig das klingt, so falsch ist das auch. Die Vorstellung, dass Diamanten die härtesten Edelsteine der Welt sind, ist ein Mythos. Wissenschaftlich gesehen handelt es sich zwar um härtere Steine, aber keineswegs unzerstörbar und schon gar nicht das Superlativ von hart.

Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich mit Juwelieren, Werbeagenturen und sogar Hollywood zusammen, um das Bild von Diamanten als Symbol für Liebe und Hingabe fest in die Köpfe der Menschen einpflanzen – mit Erfolg! Auf Ehe- und Verlobungsringe gehört selbstverständlich ein Diamant. Ganz selbstverständlich blättert man mindestens drei Monatsgehälter dafür hin, gerne auch mehr. Schon mal hinterfragt woher diese “Regel” wohl kommt? Die Drei-Monats-Gehaltsregel wurde nämlich erstmals in den frühen 1980er Jahren als Marketingstrategie von Juwelieren vorgeschlagen, um den Verkauf von Verlobungsringen zu fördern. Marilyn Monroe säuselt uns im Kino “diamonds are a girls best friend” ins Ohr. Bei Heist Filmen stehlen Weltklassediebe natürlich Diamanten. Diamanten finden somit ihren Platz in der Popkultur und unserer Gesellschaft.

Darüber hinaus kontrollierte De Beers die Diamantenproduktion und -verteilung, um die Verfügbarkeit zu regulieren und so die Preise zu stabilisieren. Das Unternehmen kaufte weltweit Rohdiamanten auf, kontrollierte die Lagerbestände und regulierte das Angebot auf dem Markt, um eine künstliche Verknappung zu erzeugen. Durch diese gezielte Kontrolle gelang es De Beers, die Preise hoch zu halten und die Illusion von Diamanten als seltenem, begehrenswertem und unbezahlbarem Luxusgut zu erhalten. Das gelang dem Unternehmen ein ganzes Jahrhundert lang und prägte mehrere Generationen und unsere Gesellschaft nachhaltig bis heute.

Erst im Jahre 2000 gelang De Beers aufgrund von Kartellvereltzungen und Monopolbildung unter Druck. Das Unternehmen musste seine Strukturen ändern. Weh tut das dem Megakonzert, der seit 1888 unternehmerisch tätig ist, wohl eher nicht. Denn auch heute noch sind viele Menschen der Illusion der Diamanten verfallen.

Skurriles Geschäft: Der Deal mit unglückbringenden Immobilien in Japan, Beispielbild düstere Innenstadtstraße

7. Unglückbringende Immobilien für Schnäppchenjäger

Das eine kleine Haus, die Straße runter, steht schon jahrelang leer. Angeblich wurde dort eine ganze Familie ermordet, der spätere Besitzer hat sich unter mysteriösen Umständen erhängt und das Betreten des Hauses wird zur beliebten Mutprobe für Kinder und Jugendliche. Jeder von uns kennt so eine Immobilie, entweder aus der Kindheit oder aus der aktuellen Nachbarschaft. Würden Sie in so einem Objekt wohnen wollen?

Wir leben in einer Zeit, in der Immobilienpreise unaufhörlich in die Höhe schießen und der Druck auf den Wohnungsmarkt zunimmt. Das gilt vor allem für Großstädte und Ballungszentren, wie zum Beispiel Tokio. In einem Land, in dem Geschichte und Überlieferungen einen starken Einfluss auf Entscheidungen haben, sind solche Immobilien von negativen Assoziationen und einem kulturellen Tabu gezeichnet, was zu einem einzigartigen Phänomen auf dem japanischen Immobilienmarkt führt, den Jiko Bukken.

“Jiko Bukken“ ist ein Begriff in Japan, der so etwas wie „stigamitiserte Immobilie“ bedeuten soll. Diese Art von Immobilie ist durch Unfälle, Todesfälle oder andere unglückliche Ereignisse gezeichnet, die in der Vergangenheit in dieser Wohnung oder diesem Haus stattgefunden haben. In der japanischen Kultur gibt es den Glauben, dass diese Orte von Geistern oder negativen Energien heimgesucht sein könnten, was zu einem erhöhten Mieterrückgang, verminderten Kaufpreis und Schwierigkeiten bei der Vermarktung führt.

Rund um die Jiko Bukken hat sich ein eigenes Geschäftsmodell entwickelt. So gibt es mittlerweile eigene Immobilienunternehmen, die sich auf solche Immobilien spezialisiert haben. Koji Hanahara, CEO des japanischen Immobilienunternehmens Marks Co schätzt, dass bei Immobilien, in denen Alleinlebende verstorben sind, die Preise in der Regel um 5 bis 10 % gesenkt werden. Häuser, in denen Selbstmorde stattgefunden haben, werden tendenziell um 20-30% reduziert. Haben Morde in der Immobilie stattgefunden, fällt der Preis für Objekte sogar bis zu 50%. (Quelle)

Wer hier also nicht abergläubisch ist und sich nichts aus der Vergangenheit der Immobilie macht, macht mit so einer Immobilie einen guten Deal.

Skurriles Geschäft: Silk Road Beispielbild Einkaufswagen auf dunkelm Hintergrund

8. Ein illegales Imperium am seidenen Faden

Tauchen wir ein in die Schatten des virtuellen Untergrunds, wo der Handel nicht nur illegal, sondern auch nahezu unsichtbar war – die legendäre Silk Road. Onlineshopping auf der Silkroad sah in den frühen 2010er Jahren etwas anders aus als auf Amazon. Denn hier können Sie beim monatlichen Einkauf von Kiloweise Kokain, auch gleich einen exotischen Tigerwelpen für ihre Nichte bestellen und just-in-case noch einen Auftragsmörder für das Geschäftstreffen nächste Woche anheuern.

Die Silk Road, benannt nach der historischen Handelsroute, war eine berüchtigte Online-Plattform für den illegalen Handel mit Drogen, gestartet im Februar 2011 von Ross Ulbricht, der unter dem Pseudonym „Dread Pirate Roberts“ agierte. Diese Website nutzte das Tor-Netzwerk, das Anonymität und Verschlüsselung gewährleistete, um Nutzer und ihre Aktivitäten zu verschleiern. Auf der Plattform wurden illegale Waren und Dienstleistungen gehandelt, darunter Drogen, gefälschte Ausweise, gestohlene Kreditkartendaten und vieles mehr. Die Plattform war im Darknet, einem Teil des Internets, der nicht über herkömmliche Suchmaschinen zugänglich ist. Somit war sie auch lange Zeit unsichtbar für Polizei und Behörden. Die Transaktionen wurden mithilfe von Kryptowährungen, hauptsächlich Bitcoin, abgewickelt, was die Anonymität sowohl für Käufer als auch Verkäufer gewährleisten sollte.

Die Silk Road wurde zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt für illegale Aktivitäten im Darknet. Es wurde geschätzt, dass der Umsatz in Milliardenhöhe lag. Die Website wurde im Oktober 2013 von Behörden zerschlagen, und Ross Ulbricht wurde festgenommen und später zu lebenslanger Haft verurteilt. Dieser Fall markierte einen wichtigen Wendepunkt im Umgang mit kriminellen Aktivitäten im Darknet und führte zu verstärkten Bemühungen von Regierungen und Strafverfolgungsbehörden, solche Plattformen zu bekämpfen.

Skurriles Geschäft: falsche Feiertagsangebote, Laptop mit Black Friday Sale

9. Die Wahrheit hinter den Feiertagsangeboten

Die Feiertage Black Friday und Cybermonday erscheinen Verbrauchern wie ein Festmahl an vermeintlichen Schnäppchen und Superangeboten. Doch hinter den Rabatschildern und Niedrigpreis-Angeboten verbirgt sich oft eine knifflige Taktik des Einzelhandels.

Die Wahrheit hinter den verlockenden Feiertagsangeboten ist mitunter ein verwirrendes Spiel aus Preisstrategien. Einige Händler erhöhen zuvor ihre Preise, um sie dann im Rahmen dieser speziellen Angebotstage zu senken. Diese Taktik des Preispumpens vor den Feiertagen, gefolgt von einem Rabattschub, erweckt den Eindruck großer Ersparnis. Der scheinbare Absturz der Preise vermittelt den Käufern das Gefühl, ein außergewöhnliches Angebot zu erhalten.

Allerdings entspricht der reduzierte Preis oft nur dem ursprünglichen Standardpreis oder liegt nur geringfügig darunter. Das eigentliche Ziel ist es, die Kaufanreize zu steigern und die Kunden anzulocken, indem ein Gefühl von Dringlichkeit und knappen Sonderangeboten vermittelt wird. Paaren Sie diese super Rabatte mit Dopaminausschüttung und dem darauf folgenden Kaufrausch und der Einzelhandel freut sich über die plötzliche Kaufkraft.

Lassen Sie sich also nicht blenden bei den bevorstehenden Superangeboten. Unsere Tipps gegen so eine Verkaufsmasche:

  1. Schreiben Sie sich vorher eine Liste, was Sie wirklich zu den Feiertagen kaufen möchten. Das hilft Ihnen, nicht in einen plötzlichen Kaufrausch zu verfallen und mehr zu kaufen. Feiertagsangebote können nämlich manchmal tatsächlich gute Deals sein.
  2. Kontrollieren Sie vor dem Kauf die Preishistorie des Produkts auf Preisvergleichsseiten. Diese helfen Ihnen zu entscheiden, ob es sich hier wirklich um einen echten Preisnachlass handelt oder ob sie nur hinters Licht geführt werden. Bekannte Beispiele sind die Seiten www.geizhals.at und www.idealo.at
    Bei diesen Seiten sehen Sie die Preisentwicklung und können sich einen Preisalarm für ihr gewünschtes Produkt stellen. So kommen Sie an echte Schnäppchen ganz fernab von Feiertagen und Fake-Rabatten.
Preisvergleichsseiten wie idealo oder geizhals helfen vor falschen Angeboten und Rabatten.

Bild: Idealo Preishistorie Beispiel. Warten Sie auf den Cyber Monday auf ein Angebot für den Kauf einer Playstation 5? Auf dem Bild sehen Sie den Anstieg des Preises Ende Oktober. Derzeit ist das günstigste Angebot bei 520 Euro. Im August hätten Sie aber ein echtes Schnäppchen ergattern können, da kostete die Playstation 5 im Angebot nur 400 Euro – ganz ohne Feiertagsangebote.

Fazit: Bewahren Sie einen kühlen Kopf und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, sofort etwas zu kaufen! Das nächste Angebot kommt bestimmt.

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